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Dokumentation 2014
BJF-Jahrestagung

BJF-Jahrestagung 2014

Filmkultur für junge Leute: Filme, Themen, Zielgruppen

Tagung für filminteressierte Jugendliche,
Fachkräfte der Jugend- und Kulturarbeit,
Lehrerinnen und Lehrer

9. – 11. Mai 2014

Wilhelm-Kempf-Haus, Wiesbaden Naurod

 

Seit den Zeiten von James Dean und Marlon Brando war das Kino neben Pop- und Rockmusik die populärste Form der Jugendkultur. Junge Leute stellten einen Großteil des Kinopublikums – sowohl beim Mainstream-Kino als auch bei Arthouse-Filmen. Inzwischen hat sich diese Situation verändert. In den Multiplexen sind junge Leute nach wie vor stark vertreten, aber längst sind die älteren Generationen auf dem Vormarsch. Besonders trifft das auf Arthouse- und kommunale Kinos zu, spürbar ist der Rückgang bei der Altersgruppe der ca. 12- bis 20-Jährigen auch bei den nichtgewerblichen Filmveranstaltungen in der Jugend-, Kultur- und Bildungsarbeit.

Das liegt nicht nur an der demographischen Entwicklung, sondern vor allem an den veränderten Film- und Freizeitinteressen der Jugendlichen. Filme sind mittlerweile jederzeit und sogar mobil verfügbar, sodass Jugendliche ihre Programmgestaltung selbst in die Hand nehmen können. Zudem zeichnet sich ein Prozess der Individualisierung des Filmkonsums ab. Statt einen Film gemeinsam mit der Clique im Kino zu sehen, flimmert dieser immer öfter zuhause über den Bildschirm oder unterwegs übers Smartphone bzw. Tablet. Das Internet hat die Entwicklung zur Individualisierung des Filmkonsums noch potenziert.

Aber spielt das gemeinsame Filmerleben bei Jugendlichen wirklich kaum noch eine Rolle? Derzeit scheint es so, aber es zeichnen sich auch gegenläufige Tendenzen ab: Kinos sprechen wieder gezielt Jugendliche als Publikum an, andere junge Leute organisieren wieder ihre eigenen Filmvorführungen. Die von Reiner Hoff aus Freiburg ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe „Was guckst Du?“ hat diesen Initiativen schon vor einigen Jahren eine Plattform zum Informations- und Erfahrungsaustausch geboten.

Bei der BJF-Jahrestagung 2014 gehen wir gemeinsam mit Jugendlichen, Programmmachern und Pädagogen in Präsentationen, Gesprächsrunden und Workshops den Fragen nach, welche Filme Jugendliche sehen wollen, wie engagierte Kinos auf Jugendliche als Zielgruppe zugehen und was junge Leute speziell von selbst organisierten nichtgewerblichen Filmveranstaltungen erwarten.

Das Programm wird begleitet von Filmvorführungen, teils mit Filmemacherinnen und Filmemachern als Gästen. Wichtige Partner bei dieser Tagung sind natürlich das „Spinnxx“-Netzwerk, das Online-Magazin für junge Medienkritik, sowie viele weitere Fachleute aus den Bereichen Jugend und Film, wie z. B. Florian Weghorn, stv. Leiter der Generation-Sektion bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin, der das Konzept der Programmreihe Generation 14plus vorstellt und den diesjährigen 14plus-Preisträgerfilm “52 Tues days” präsentiert. Die Diskussionen moderiert Holger Tepe, Vorsitzender der LAG Jugend und Film Nieder sachsen e. V.

Neben dem Schwerpunktthema „Filme für Jugendliche“ gibt es Präsentationen und Workshops zum „Filme machen“. So stellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Werkstatt der Jungen Filmszene ihre selbst produzierten Filme vor. Iris Loos und Prof. Jochen Ehmann, die einst das vom BJF herausgegebene „Trickfilm-Handbuch“ geschrieben haben, bieten nun die Gelegenheit, im Workshop „Trickfilmstars aus dem Kinderzimmer“ selbst einen Animationsfilm zu drehen. Fides Brückner vermittelt in ihrem aktiven Workshop „Filme drehen mit Jugendlichen“ Fachkräften der Jugendarbeit die Grundkenntnisse, um mit jungen Leuten ein Filmprojekt zu starten.

Einzelne Projekte des BJF werden gefördert vom

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend