Die Perlmutterfarbe
(Regie: Marcus H. Rosenmüller, Deutschland 2008)
Gruppierung: Junior
Altersempfehlung: 11-14 Jahre
Sprachfassung: Deutsch
Laufzeit: 99 Minuten
Übersetzung: Untertitel
Empfehlung: erfordert etwas mehr Filmerfahrung und Geschichtswissen
Genre: Literaturverfilmung, Geschichtsdrama
Themen: Freundschaft, Schule, Wahrheit und Lüge, Mut, Zivilcourage
Synopsis:
Der 13-jährige Alexander kommt zufällig in den Besitz einer Flasche Perlmutterfarbe seines besten Freundes. Diese Farbe macht das Papier durchsichtig und bringt es zum Glänzen. Um nicht als Dieb zu gelten, erfindet Alexander eine Ausrede. Diese macht ihn erpressbar und zum Werkzeug für einen neuen Mitschüler, der die beiden Parallelklassen aufeinanderhetzt.
Hinweise: Der Film enthält Szenen von Folter und Gewalt unter Kindern. Er ist der Authentizität wegen ganz im bayerischen Dialekt gedreht und sprachlich auch in vielen Teilen Deutschlands nur mit Untertiteln zu verstehen.
Pädagogische Vor- und Nachbereitung der Vorführung
Filmadaption des Romans der jüdischen Autorin Anna Maria Jokl, der sich mit dem aufkeimenden Nationalsozialismus, der Rassenlehre und dem Denunziantentum auseinandersetzt. Setting: 1931 in einer bayrischen Kleinstadt.
Einführung: Historischer Hintergrund und kurzer Verweis auf den „Zauberlehrling“ von Goethe. Wer hat selbst einmal eine Notlüge erfunden oder sich nicht getraut, die Wahrheit zu sagen? Begriffserklärung Parabel.
Diskussions- und Spielideen: Eine Parabel über Vorurteile und ihre Folgen! Wie und wann hättest Du Dich an Alexanders Stelle verhalten? Warum bringt er erst zum Schluss den Mut auf, die Wahrheit zu sagen? Warum wollen einige die Wahrheit gar nicht hören? Welche Rolle spielt Gruber in der Klasse? Auf welche Weise gelingt es ihm, die anderen zu manipulieren? Warum leisten Lotte und Maulwurf dennoch Widerstand?
Trauma- und kultursensible Hinweise zur Filmauswahl*
Allgemeine Hinweise zum Film:
Erklärung was eine Parabel/Beispielerzählung ist
Der geschichtliche Rahmen sollte erklärt werden (NS-Zeit, Faschismus)
Das Destruktive im Film ist sehr dominant
Insgesamt ein düsterer Film; man sollte sich überlegen, wie man den Film gezielt einsetzen kann
Intime Szene bei 00:08:20
Positive Bilder:
Die letzte Szene vermittelt eine gute Message
Mögliche Trigger:
00:31:37 „Frankenstein-Szene“, laute Geräusche
00:35:46 Schläge auf die Finger (Geräusch: Klingt wie eine Peitsche)
00:47:50-00:48:47 Szene der Mischung der Farbe
01:06:38 Rauchgranaten
01:12:13 Man hört, wie ein Kind heftig zusammengeschlagen wird
01:19:19 – 01:23:01 „Folterszene“ mit Hugo und Heini / zuviel Spannung / schnelle Szenenwechsel / Geräusche
01:23:13 ff: Junge hängt am Seil
* Wir danken Martina Bock und Atran Youkhana von der Stiftung Wings of Hope Deutschland für ihre Hinweise zu den Filmen.