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Und morgen Mittag bin ich tot
Bundesverband Jugend und Film e.V.

Und morgen Mittag bin ich tot

(Regie: Frederik Steiner, Deutschland 2013)

Gruppierung: Jugend
Altersempfehlung: 14 Jahre +
Sprachfassung: Deutsch
Laufzeit: 102 Minuten
Übersetzung: Untertitel
Empfehlung: erfordert Vorkenntnisse, nicht für Neuankömmlinge geeignet
Genre: Drama
Themen: Krankheit, Familie, Gesellschaft, Ethik, Tod und Sterben

Synopsis:
Seit ihrer Kindheit leidet Lea an Mukoviszidose. Sie bekommt  keine Luft mehr und kann sich nur noch mit Atemgerät bewegen. Daher reist  die Jugendliche in die Schweiz nach Zürich, um dort einen kontrollierten  Freitod vorzunehmen. An ihrem Geburtstag ist es soweit und die Familie soll  dabei sein. Die aber weiß noch nichts von Leas Plänen und ist geschockt.

Hinweise: Es kann(!) problematisch sein, jungen Flüchtlingen, die vielleicht  gerade erst dem Tod entkommen sind, einen Film zu präsentieren, in dem  eine Jugendliche sich den Freitod wünscht und auch bekommt.

Pädagogische Vor- und Nachbereitung der Vorführung
Ein Film über das Sterben und den Tod, der ein Loblied auf das Leben und  insbesondere ein selbstbestimmtes Leben anstimmt!

Einführung: Erläuterung, was man unter Mukoviszidose versteht, und  Hinweis auf die Problematik der Sterbehilfe (siehe auch Euthanasie). Ggf.  erste Abfrage, ob man selbst über seinen Tod bestimmen kann und sollte.

Diskussions- und Spielideen: Hättest Du vielleicht eine andere Wahl als Lea  getroffen? War die Endgültigkeit ihrer Entscheidung immer klar oder lässt  es der Film lange offen, wie sie sich entscheiden wird? Wie gehen Leas  Mutter und Schwester mit ihrer Angst und Trauer um, Lea bald zu verlieren?  War das eher unverständlich oder sogar trostreich für Dich? Gibt es ein  selbst-bestimmtes Leben bis in den Tod? Sollte diese Art von Sterbehilfe  auch in Deutschland erlaubt werden? (Chancen und Risiken).

Weitere Informationen zum Film (BJF Clubfilmothek)

 

Trauma- und kultursensible Hinweise zur Filmauswahl*

Allgemeine Hinweise zum Film:
Das Thema Beihilfe zur Selbsttötung sollte erklärt und besprochen werden
Sehr schwieriger und trauriger Film
Die Geschichte mit dem Jungen relativ positiv, jedoch überwältigt der Film durch die Schwere des Themas und die trübe und traurige Stimmung, die fast durchgehend den Film bestimmt
Die moralische Frage zum Thema Freitod ist religiös in der islamischen und christlichen Religion problematisch (Grundsätze der Religion werden verletzt)
Sprachlosigkeit: wenige Gefühle werden in Sprache gepackt (es hilft immer, Gefühle in Sprache zu packen)
Man müsste das Thema ausarbeiten: wer kriegt einen Cocktail und wer kriegt keinen Cocktail?
Positive Bilder:
Letzte Szene (Erinnerung an Geburtstagsfeier) vermittelt ein positives Bild, jedoch zu kurz, um die Szenen vorher, inklusive der Sterbeszene, „entgegenzustehen“
Lea bleibt in mehreren schwierigen Situationen/Dialogen humorvoll; Ressource
Mögliche Trigger:
00:46:16 Szene in der Badewanne (Flashback)
Schweres Atmen als Trigger

 

* Wir danken Martina Bock und Atran Youkhana von der Stiftung Wings of Hope Deutschland für ihre Hinweise zu den Filmen.

Einzelne Projekte des BJF werden gefördert vom

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend