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50 Jahre
Bundesverband Jugend und Film e.V.

1970 bis 2020 – 50 Jahre Bundesverband Jugend und Film

Ulrich Ehlers

Ulrich Ehlers
Ulrich Ehlers


Langjähriger Vorsitzender der LAG Film Schleswig-Holstein, Studienleiter in der internationalen Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg, sehr aktives BJF-Mitglied, Seminarleiter unzähliger Seminare auf dem Scheersberg und zu den Nordischen Filmtagen in Lübeck

Wie bist du zum BJF gekommen? Dein erster Kontakt zum BJF?
Das ist schon sehr lange her. Ich nahm am Film-Festival Mannheim 1972 teil. Dort sprach mich der damalige Vorsitzende, Reiner Keller, der Bundesarbeitsgemeinschaft für Jugend und Film an und ernannte mich zum Beauftragten der BAG für Schleswig-Holstein.
Das war so etwas wie ein filmischer Ritterschlag.

Was begeistert dich beim BJF? Was gefällt dir dort besonders?
Ganz viel! Treffen der Medienkollegen und der Austausch mit ihnen bezogen auf
neue Filme, neue filmpädagogische Ideen und Literatur, das unverzichtbare Spielfilm-Angebot mit Arbeitshilfen, die jahrzehntelang vom BJF herausgegebene Film-Literatur zu unterschiedlichsten Genres und Themen, die Jahres-Tagung mit immer aktuellen Themen und interessanten Referenten, Vorstellung neuer Filme, Filmtagungen mit neuen Themen.

Welches besondere Ereignis/Veranstaltung/Aktion verbindest du mit dem BJF?
Zur Beantwortung musste ich nicht lange nachdenken: Die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der bundesweiten Aktion „100 Jahre Kino“.
Damals hatte der Vorstand den Mut, ein richtig tolles und stimmiges Projekt, u.a. mit Zirkuszelt für Film-Projektionen, Buch-Veröffentlichungen, bundesweiten Seminaren zum Thema zu wagen, allerdings: Die Finanzierung hing von der Zusage eines Antrages ab. Es ging immerhin um einen Etat von 1 Million DM. Schon damals fehlte überall das Geld. Leider wurde unser 1. Antrag mit sehr großem Aufwand abgelehnt, aber beim 2. Anlauf mit abgespecktem Umfang klappte es: Über 300.000 DM standen dann zur Verfügung.
Wir freuten uns riesig! Sehr viele Mitglieder des BJF ließen sich anstecken, bei der Umsetzung des riesigen Filmprojektes mitzuwirken.
Ich erinnere mich lebhaft an unser Vorbereitungs-Seminar in einem Kloster am Rhein, mit Vertreterinnen und Vertreter fast aller Landesverbände. Damals lernten wir übrigens zum ersten Mal so richtig die Vertreterinnen und Vertreter der neuen Bundesländer kennen.
Bei herrlichsten Wetter sprudelten nur so die Ideen, Ost und West kam sich mit viel Lachen und gemeinsamen Nachdenken über 100 Jahre Kino näher. Als krönenden Abschluss machten wir eine vergnügliche Dampferfahrt.
Ein absolutes Highlight.

Was wünschst du dem BJF für die Zukunft?
1. Die Einsicht der filminteressierten Öffentlichkeit und der Multiplikatoren der Film-und Medienarbeit im Lande: Der Bundesverband Jugend Film ist unverzichtbar.
2. Immer genügend interessierte Leute ,besonders auch jüngere, die sich ehrenamtlich im Verband engagieren: im Vorstand, den Kommissionen, bei der Vorbereitung und Durchführung von Tagungen, in den verschiedenen Gremien der Landesarbeitsgemeinschaften.
Immer genügend Filminteressierte für Tagungen des BJF.

Hast du eine persönliche Bemerkung für eine Veröffentlichung?
Der BJF ist unverzichtbar.
Ich kenne keine andere Institution im Lande, die rund um den Film die theoretische, praktische und die pädagogische Filmarbeit in unterschiedlichsten Angeboten so umfassend fundiert und immer aktuell anbietet wie der BJF; im Rahmen von Seminaren, jahrzehntelangen Veröffentlichung von Filmliteratur (leider eingestellt), bis hin zum Verleih geeigneter Kinder- und Jugendfilme mit öffentlichen Rechten.
Vom BJF erhielt ich viele tolle Ideen für meine jahrzehntelange Film- und Medienarbeit auf dem Scheersberg.
Darüber hinaus fand ich in der Geschäftsstelle immer kompetente Gesprächspartner, die rund um das Thema Film berieten, Referenten vermittelten oder auch bei finanziellen Schwierigkeiten Rat wussten.

Einzelne Projekte des BJF werden gefördert vom

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend