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50 Jahre
Bundesverband Jugend und Film e.V.

1970 bis 2020 – 50 Jahre Bundesverband Jugend und Film

Eva-Maria Schneider-Reuter

Eva-Maria Schneider-Reuter
Eva-Maria Schneider-Reuter


Schauspielerin, Moderatorin, Festivalleiterin

Wie bist du zum BJF gekommen? Dein erster Kontakt zum BJF?
Ich hatte mich zu einem Seminar zum Thema Filmmoderation für Kinder und Jugendliche angemeldet, es fand in einem kleinen hessischen Dorf statt, mitten im Winter. Auf den Autobahnen war der Vordermann nicht mehr zu erkennen, die Züge saßen stundenlang in den Bahnhöfen fest, zu Fuß versank man hüfthoch in den hessischen Schneewehen. Die letzten Teilnehmer kamen irgendwann mitten in der Nacht an. Am nächsten Morgen spielten und übten trotzdem alle voller Elan und Leidenschaft, wie man Kindern und Jugendlichen, von winzig bis obercool, Filme vermitteln kann.

Was begeistert dich beim BJF? Was gefällt dir dort besonders?
Es ist wie Breitensport: Jeder kann mitmachen. Jeder, der Filme liebt und Kinder kennt und gerne beides zusammen hat.

Welches besondere Ereignis/Veranstaltung/Aktion verbindest du mit dem BJF?
Überall ist immer einer von denen, bei jedem Festival, jedem Branchentreff, jeder Konferenz, die auch nur annähernd etwas mit ihren vielen Arbeitsbereichen zu tun hat. Ein polyglotter Tausendsassa-Verein, wie ein Krake mit tausend Greifarmen, die unermüdlich auf allen Ebenen versucht, Jugend und Film zusammenzubringen. Man geht in einen Kinosaal, um einen chilenischen Kinder-Dokumentarfilm zu sehen und trifft Reinhold Schöffel. Es gibt keinen Nachwuchsfilmer, dem der Jungefilmszene-King Philipp Aubel nicht mal in die Linse geschaut hat. Urgestein Norbert Menke ist das wandelnde Lexikon und allen voran die filmbewegten Damen, die stets alle Fragen zu MoviesinMotion beantworten und den Laden zusammenhalten.

Was wünschst du dem BJF für die Zukunft?
Ich würde mir ein Konzept wünschen, dass auch Privatpersonen von dem Schatz des BJFs antizipieren könnten, um z.B. zu Coronazeiten mit tollen anspruchsvollen Kinderfilmen Medienbildung zuhause machen zu können. Teils sind Filme im Katalog, die man nirgends woanders sichten kann, außer wenn man sie kauft. Ich würde mir wünschen, dass beim Budget von Neueinkäufen noch genügend Geld für sorgfältige Synchronisationen übrig bleibt. Und ich wünsche dem Verein, dass er sich noch mehr den neuen Medien öffnet und eine bundesweite Plattform schafft, um auch dort den wandelnden Sehgewohnheiten Raum zu geben, mehr Streamingmöglichkeiten zu schaffen und auch kürzere Filme zur Verfügung zu stellen.
Euer Spinnennetz ist schon so vielschichtig gestrickt, dass ihr eh nie mehr alleine seid damit! Auf die nächsten 50 Jahre!

schneider-reuter.de

Einzelne Projekte des BJF werden gefördert vom

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend